Reportagen und Geschichten

Wie fanden wir zum Blues, was hat es eigentlich mit Voodoo und dem ganzen Zauber im Blues zu tun und woher stammen die Begriffe Bootleg oder Canned Heat?

 

Hier gibt's allerlei

Wissenswertes,
Skurriles und auch
Persönliches zum Blues ...

Auf der Suche nach dem Blues

Vergiss es? Geht nicht.

Es war einer der wenigen Tage, die nur uns gehörten. Die Damenwelt verreiste. Wir tranken Fernet, das teuflische Zeug, das nur gut ist, wenn du wenig davon trinkst. Die Musik war immer wichtig, die Blues- und Rock-Platten liefen heiß, irgendwann wird schon die Polizei kommen, bis dahin lassens wir laut.

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Spiel mir den Blues!

Wahrscheinlich muss die Geschichte der Menschheit noch einmal neu geschrieben werden. Denn nach neuesten Erkenntnissen wurde Adam von Eva nicht von einem schlichten Apfel in Versuchung geführt, sondern möglicherweise von einer coolen Bluesguitar, der geilen Resonator Gitarre, aus der Adam den Blues machte. Wie der Blues dann um die Welt ging, das erfahrt Ihr auf BLUESLAND.de

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Fritz Rau

„…ich bin auch FARBIG, ich bin ROSA!“

Rainer Wöffler, einer der versiertesten Blueskenner überhaupt, ist der Meinung, ohne Fritz Rau und das American Blues Festival hätten es Eric Clapton – und damit wohl auch John Mayall, Jeff Beck und die Stones nie geschafft. Denn sie starteten Ihre Karriere mit Songs der Festival-Protagonisten.

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Kein Kindergeburtstag

Ganz persönliche Geschichten zum Blues

„Traditionelle Bestandteile des Blues sind früher wie heute überraschende Akzente, irreguläre Tempi und die häufige Verwendung von rubato- und portamento-Elementen…“ (Sampler-LP „Blues News“, 1969) Äh? Verdammt, wo habe ich nur das Fremdwörterlexikon hingeräumt? Rubato – soso, aha, und irreguäres Portamento – so etwas in der Art habe ich schon immer vermutet. Na gut, wenn´s der Wahrheitsfindung dient…

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…ich geb euch Schwarzbrot!

Wolf Biermann und der Blues

Es war im Jahr 1976, Wolf Biermann gab sein legendäres Konzert in Köln und wurde daraufhin aus der DDR ausgebürgert. Natürlich wurde alles von CBS mitgeschnitten – der Plattenverkauf sollte unglaubliche Ausmaße erreichen. Ich war schon für alle Plattencover davor verantwortlich und durfte dann auch die „Westproduktionen“ gestalten.

Dazu gehörte auch gemeinsames Abhören der Endmischung, zu dem der Verantwortliche der Plattenfirma ungeduldig erwartet wurde. Michael B. (Name der Red. bekannt) kam einfach nicht. Biermann, seine hübsche Begleitung (er hatte immer gut aussehende Frauen dabei), der Studiochef Wilkens und ich saßen in den Katakomben des Moses-Korn-Hochhauses im CBS-Studio in Frankfurt und warteten.

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Die Sprache des Blues ist international

„What are you doin’ here?“ Es war nachts, so gegen 3 Uhr. Entgegen meiner Gewohnheit hatte ich Whisky getrunken, vielleicht ein paar Glas zuviel. „What are you doin’ here?“ Die Royal Canadian Mounted Police war mir aus Bildern und Filmen immer hoch zu Roß, groß gewachsen mit so schönen breitkrempigen Hüten und strahlendem Lächeln in Erinnerung.

Diese hier sahen ganz anders aus. Eher grimmig dreinschauend, mit einem schlammigen Pick Up. Sie waren zu viert, alle eher breit als hoch gewachsen. Ich steckte kopfüber im Fußraum unseres Pick Ups. Hier fahren alle Pick Ups, geht gar nicht anders. Der Permafrost, der im Sommer die oberen Schichten des Erdreichs zur Erwärmung freigibt, lässt überall Schlamm entstehen. „Was machen sie da?“ Der Ton wurde schärfer. Dabei war doch alles so geil gewesen heute Nacht. Zehn Pfund Adrenalin schossen durch meine Adern. Kurz nach Mitternacht hörten mein Freund Thorsten und ich mitten in der Wildnis im Yukon, in Dawson-City wirklich ausserirdische Klänge. „Da machen welche richtig Musik!“ stellte ich fest. „…die spielen live!“ Nix wie hin.

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Canned Heat

„Schuhcreme würde ich auch nehmen“
Canned Heat in Deutschland

Oma wusste es nicht, warum der Bettler auch Schuhcreme nehmen wollte, als sie ihm einen Teller Suppe auf die Treppe stellte. Geld hatte Oma eh‘ keines, aber was zu Essen bekamen alle, die an ihre Tür klopften. Später erzähle mir ein „Berber“, der das Angebot der Frankfurter Tafel regelmäßig nutzte „Die haben früher Schuhcreme heiß gemacht und getrunken, das machte high“.

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Bootleggern war schon mal

Als in den 60ern die Bootlegs per klapprigem Phillips-Cassettenrecorder mitgeschnitten, auf Vinyl gerillt wurden und der Plattenindustrie ordentlich zusetzten, wusste niemand mehr, dass ein Bootlegger eigentlich ein verbotener Schnapshändler aus der Prohibition war.

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I Love All Dead Presidents

(Willie Dixon)

„Them dead presidents,
them dead presidents,
Well I aint broke but I’m bad bent
Everybody loves them dead presidents“

Also Willie war sehr friedliebend und hatte auch keine Leichen gehortet oder war negrophil. Aber er hatte gerne Geld, wenn das auch zu seinen Lebzeiten nicht immer ausreichend vorhanden war. Und wie man weiss, die etwas höher notierten Geldscheine in den USA waren immer von – na welchen wohl – ehemaligen, also toten US-Präsidenten geschmückt. Klar, dass er die alle liebhatte 🙂

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Voodoo & der ganze Zauber

Ja klar, das ist doch wieder dieser ganze Macho-Sexismus, die Anspielungen ständig. Freund Walter ist voll informiert. „I Got My Mojo Working, But It Just Don’t Work On You“, der Titel von Muddy Waters – heisst doch eigentlich auf Deutsch „Mein Schwanz ist voll am Stehen, doch bei dir krieg ich keinen hoch“ Was soll den sonst mit dem „Mojo“ gemeint sein. Walter grinst.

Na ja, manchmal isses halt doch nicht so. Ein Mojo ist ein Glücksbringer, der nun mal dem McKinley Morganfield, wie Muddy richtig hieß, gerade bei dieser Dame kein Glück brachte. Ein Mojo-Hand, ein Glücksbringer in Form eines kleinen Säckchens. Konnte man immer bei sich tragen.

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